Housing

Das Bearbeitungsgebiet 6 des Bauträgerwettbewerbs Berresgasse wurde in einem gemeinschaftlichen Prozess von DMAARLP, Expanded Design, Carla LoLandschaftsarchitektur, Wohnbau:Consult, den Bauträgern Neue Heimat und EBG entwickelt. Ziel war es ein sozial gut durchmischtes attraktives Wohnquartier zu entwerfen, das insbesondere durch eine attraktive Sockelzone auf das gesamte Gebiet der Berresgasse ausstrahlen kann. Dabei wurde ein bauplatz- und baufeldübergreifende integrative Lösung erarbeitet das dem Motto „Learning from Gründerzeit“ folgt.  

Wettbewerbsbeitrag Baufeld 6

  • BAUTEIL EXPANDED DESIGN

Die Idee folgt der Zeichnung Nummero 1 des kleinen Prinzen, die eine Riesenschlange darstellt und einen Elefanten verdaut, jedoch von den „großen und vernünftigen Leuten“ immer als Hut interpretiert wurde (siehe: Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz, Aionas Verlag: 2016). 

Der Entwurf basiert auf der simplen Extrusion der städtebaulichen Vorgaben des Strukturgebiets. Dies erlaubt im Hochpunkt relativ niedrig zu bleiben und gleichzeitig die Geschosshöhen zu maximieren. Ziel war es für alle Wohnungen – egal ob für normal-geförderte, SMART Wohnungen oder den betreuten Wohngemeinschaften – gleiche räumliche Qualitäten anzubieten und die Gemeinschaft im Haus – unter anderem – durch großzügige gemeinschaftliche Freiräume am Dach zu fördern. Es geht in dem Entwurf also darum das überaus enge Korsett der Vorgaben (seitens der Stadt und der Wohnbauförderung, seitens der Bauträger und ihrer Vorstellungen von Wohnen, seitens der Industrienormen) auszudehnen und mit der räumlichen Gleichheit dem Zynismus der gegenwärtigen Wohnbauproduktion etwas entgegenzusetzen. 

Qualitäten des "Elefanten"

Das übergeordnete Thema „Learning from Gründerzeit“ wird in den Wohntypen weitergeführt. Es werden neutrale Räume im Wohnungsverbund angeboten, die in ihrer Nutzung offen bleiben. Dabei werden die Wohnungen jeweils um eine Loggia herum organisiert und bieten dadurch verschiedene Zonen und Räume an, die in ihrer Nutzung offen bleiben. 

Wohnzonen am Beispiel einer Typ B Wohnung

Dabei sind die SMART Wohnungen und die Sonderwohnformen im Haus jeweils als privilegierte Eck-Wohnungen vorgeschlagen. Hier werden die Loggien an 2 Seiten geöffnet und sind somit in der Vermietung Balkone. Speziell im Bauteil von Expanded Design sind die teil-betreuten Wohngemeinschaften für Jugendliche des Vereins Neunerhaus. Sie bieten neben dem notwendigen privaten Rückzugsraum einen für die Grösse der WGs großzügigen Gemeinschaftsbereich, dessen Nischen und Freiräume für die Gemeinschaft interpretierbar sind.