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WIEDERHOLUNG & DIFFERENZ

In einem ersten Schritt wird das Amphitheater, die Agora gespiegelt. In der Wiederholung wird die Form und der Inhalt differenziert: ist der Halbkreis der Agora Plattform und Symbol für die (Schul-)Gemeinschaft, so überspannt die Ellipse des Neu- und Zubaus einen zueinander in Beziehung stehenden Raumcluster für das vernetzte Aneignen kreativer und digitaler Kompetenzen. Die Form des Daches – zugleich traditionelles Satteldach und elliptisches Flächentragwerk – korrespondiert im Aussenraum direkt mit der Stadtmauer. Die Idee dabei ist des den Bestandsbau der 1980er und 1990er Jahre weiterzubauen und qualitativ zu ergänzen.

Lageplan

ARCHITEKTUR ALS WERKZEUG DER PÄDAGOGIK

Der Neu- und Zubau ist direkt von der Seite der Schule erschlossen. Der Turnsaal (für Vereine) direkt von der Strasse. Hier ist auch ein Teil der Fahrradabstellplätze situiert. Für den täglichen Schulbetrieb wird entlang des Amphitheaters eine begrünte und überdachte Pergola als Fahrradabstellplatz vorgeschlagen.

Die Erschliessung (entlang der bestehenden Glasfront des Turnsaals) öffnet sich zu einem Drittel hin zum „Alpengarten“: ein intensiv begrünter Raum zwischen „alt“ und „neu“.

Die drei Sonderunterrichtsräume sind lose zueinander angeordnet. Je nach Orientierung der Klassen werden sie von Norden, Osten und Süden direkt belichtet. Zudem wird indirektes Licht über das Dach geführt, da das vorgeschlagene Flächentragwerk steuerbare Oberlichtführung erlaubt. Partielle Vordächer bieten geschützte Aussenbereiche im direkten Bezug zu den Unterrichtsräumen.

Grundriss

In den Zwischenbereichen der Säle sind die notwendigen Nebenräume so organisiert, dass über die geringeren Raumhöhen eine großzügige Galerie als Erweiterung des Raumangebots (für Pausen oder den Unterricht) direkt unter dem Flächentragwerk angeboten werden kann.

Der oberste Treppenlauf der Turnsaalerschliessung (für Vereine) wird leicht nach Süden verschoben. Damit wird der neue Eingangsbereich (Westen) für Schüler/innen gewährleistet.

Ansichten


TRAGWERK & ENERGIE

Der direkt nach Süden orientierte Teil des Daches ist als PV Anlage konzipiert. So werden auf ca. 320 Quadratmeter Dachfläche Sonnenenergie erzeugt und für den Standort der Schule genutzt, beziehungsweise ins TIWAG Netz eingespeist.

Der Neu- und Zubau ist komplett in Holz(Leichtbau) konzipiert und garantiert einen nachhaltigen, von der Ausloberin geforderten Gebäudestandard.

Konstruktiv ist der Neu- und Zubau komplett in nachhaltiger und effizienter Holzleichtbauweise konzipiert. Die Bestandskonstruktion (Stahlfachwerke unter Stahlbetondecke) hat durch den derzeit bestehenden Aufbau mit u. a. 30 cm Erdreich und 12 cm Schutzbeton ausreichende Kapazitäten um diese Erweiterung ohne wesentliche Tragwerksertüchtigung aufzunehmen.

Während als Boden (Decke über Turnsaal) die Bestandsdecke ausreichend tragfähig ist, wird das neue Dach in einem ebenen Flächentragwerk aus Holz – als Hebelstabwerk – ausgebildet, das die Dachlasten ausschließlich auf die Bestandsbinderachsen ablastet.

Wettbewerbsbeitrag 2023
EU-WEITER, OFFENER, EINSTUFIGER REALISIERUNGSWETTBEWERB
zur Erlangung von Vorentwurfskonzepten für Sanierung + Erweiterung Turnsaaltrakt beim BORG Lienz

MITARBEIT: Marek Nowicki
STATIK: Prof. Peter Bauer, Werkraum Ingenieure