• Eine Villa für Kinder

Der Entwurf realisiert das Kinder Kunst Labor als städtische Villa im Altoonapark.

Damit interpretiert der Entwurf das „allgemeinste Modell der Architektur“ (vgl. Meuwissen: 1995) – die Villa – im Sinne der Aufgabenstellung: Überlagert die venezianische Villa analog zur damaligen Gesellschaft Wohnen und Landwirtschaft, wird in der Villa K zeitgenössische Kunst (verstanden als Reflexion, Kritik und Repräsentation von Gesellschaft) mit fortschrittlicher Pädagogik, Spiel, Experiment und Wissensvermittlung überlagert. Wird in der klassischen Villa das bürgerliche Wohnen dargestellt, ist es im Kinderkunstlabor das künstlerische, kindliche Experiment, Spiel sowie das Unfertige (das Werden) dargestellt. So steht die Villa K prototypisch für eine postindustrielle Gesellschaft, in der Kreativität und kritische Reflexion im Mittelpunkt der Einübung von Handlungen sind.

Programmatisches Diagramm der Villa

  • Städtebau & Landschaftsarchitektur

Bezugnehmend auf das Generalverkehrskonzept St. Pölten (2014) und der Leitkonzeption öffentlicher Raum (Raumpositionen, 2019) wird der Altoonapark als ein stadträumlich wichtiges Verbindungsglied für die sequenzielle Verwebung von Innenstadt und Regierungs- und Kulturviertel gesehen. Gleichzeitig nimmt der Entwurf die Wünsche der Anrainer/innen und Aktivist/innen auf, die eine Aufwertung der knappen Ressource „Park“ fordern und eine Zunahme des Individualverkehrs im Quartier befürchten.

Modellfoto

  • Ästhetik des Unfertigen und des „Werdens“

Ein zentraler Aspekt des Entwurfes ist die Ästhetik des Unfertigen: die Idee ist es die Architektur und ihre Konstruktion, dort wo es Sinn macht, als Lern- und Experimentierort „nackt“ zu zeigen und erfahrbar zu machen. Schlussendlich rahmt die Architektur nicht nur die Möglichkeiten unsers Zusammenlebens, sondern gerade auch die Kunst. So treffen unterschiedliche „rohe“ Materialien (z.B. Ziegel und Holz) mit hochwertigen, „glänzenden“ Materialien zusammen. Im Zusammenspiel mit dem vorgeschlagenen Partizipationsprozess entsteht so ein Haus, das die Möglichkeit eines ewigen „Weiterbauens“ und „Weiterdenkens“ eröffnet.

Innenraumperspektiven
  • 2020
    WETTBEWERBSBEITRAG
    Mitarbeit: Marek Nowicki

  • Statik: Bollinger & Grohmann & Partner ZT GmbH
    Brandschutz: Andrea Kopper, Röhrer Bauphysik
    Modellbau: Roland Stadlbauer