Research
Exhibition Concept
Austrian Pavillion Venice Biennale

Posthuman Trans_Forms nimmt direkten Bezug auf Hans Holleins und Lisa Taylors wegweisende Ausstellung Man transForms. Aspects of Design (1976-77), die die Bedeutung von Architektur und Design vor dem Hintergrund einer radikal vom Menschen geprägten Umwelt zeigte. Posthuman Trans_Forms greift den Grundgedanken dieser Ausstellung auf, übersetzt ihn in die Gegenwart und präsentiert wichtige Projekte von Hollein. Diese werden in ihrer Vorwegnahme heutiger Debatten in einen Dialog mit gegenwärtigen Diskursen sowie Projekten österreichischer und internationaler Architekt*innen gesetzt. Zentrales Thema der Präsentation sind architektonische Gestaltungsfragen im Zeitalter des Anthropozän.

Perspective/ Collage: Entrance to the Austrian Pavillon

Posthuman Trans_Forms vertritt die These, dass in der Gegenüberstellung historischer Projekte mit zeitgenössischen Positionen Assoziationsketten, Verbindungen sowie Perspektivenwechsel ermöglicht und Themen neu verhandelbar werden. Der gewichtige Beitrag österreichischer Baukultur zu internationalen Entwicklungen und Tendenzen wird dabei durch einen Ansatz gewürdigt, der das Historische mit dem Gegenwärtigen genuin verbindet. Holleins Interesse an Alltagskultur und seine Erweiterung des Architekturbegriffs wiederum präsentieren sich als Richtungsvektoren in unsere Zeit, die ihrerseits die Behauptungsqualitäten seiner Projekte und Bauten neu perspektiviert.

Posthuman Trans_Forms versteht sich explizit nicht als Personale. Es handelt sich vielmehr um eine Ausstellung, die ausgehend von einer erst retrospektiv als prophetisch zu erachtenden Tendenz innerhalb der österreichischen Avantgarde aktuelle Architekturdebatten mit Bezug zu Ökonomie, Technologie und Gesellschaft schärft: die „Virtuosität“ (Paolo Virno) der heutigen Kreativarbeit, die Digitalisierung des Lernens und insbesondere der „Posthumanismus“ als zentrales Regime der Gegenwart.

Axonometry showing the exhibition's concept

Dokumente, Modelle, künstlerische Interpretationen historischer Materialien sowie Präsentationen heutiger Projekte entfalten in verschiedenen Kapiteln ein vielschichtiges Bezugssystem, das Verdichtungen und Verschiebungen herausarbeitet. Der Beitrag versteht auch das Format Ausstellung als Medium architektonischer Selbstbetrachtung, das die eigene Materialität reflektiert und eine eigene physische Qualität entwickelt. Das Perzeptive steht im Vordergrund, denn Denken sollte nach wie vor sinnlich sein.

  • 2018-2019
    basierend auf dem Forschungsprojekt im Rahmen
    des Hans Hollein Projektstipendiums 2018,
    Bundeskanzleramt: Sektion II - Kunst

  • Ausstellungskonzeption in Zusammenarbeit mit
    Vanessa Joan Müller, Kunstwissenschafterin, Kuratorin
    Johannes Porsch, Künstler, Kurator